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Dienstag, 30. April 2013

Vatertag - Vorsicht Bollerwagen

Bald ist es wieder soweit - gröhlende Männer mit ihren Bollerwagen ziehen durch die Straßen und stellen die Bezeichnung "Vater" in ein ganz anderes Licht. Dabei heißt dieser heilige Feiertag eigentlich "Christi Himmelfahrt", hmm..was soll uns das denn eigentlich sagen?


Wie bereits erwähnt - am 9. Mai - erwacht der Tag der Väter und somit wächst das Meer vaterloser Kinder, denn die Wenigsten nehmen ihren Nachwuchs mit auf Streifzug, davon ab haben die meisten der Teilnehmenden bisher weder Kinder gezeugt, noch haben sie welche betreut, aber ok. Diente in früheren Zeiten dieser Feiertag eher familiären Ausflügen verstecken sich heute Sauftouren hinter dieser Bezeichnung, wobei es natürlich auch hier wieder Ausnahmen gibt. 

Bereits 1900 nutzte man den Vatertag für Umgehungen durch die Gemeinde und natürlich war Freund Alkohol stetiger Begleiter. Wie man heute unschwer erkennt, hat man diese Tradition gerne übernommen :-). 



Eigentlich sollte dieser Tag der Ehrung der Väter dienen, wie im Jahre 1910 von Luisa Dodd gefordert. Ihr Vater zog nach dem Tod seiner Ehefrau seine sechs Kinder alleine auf und sie rief eine Bewegung zur Ehrung aller Väter Amerikas ins Leben. Naja, ob davon heute noch etwas zurückgeblieben ist, bleibt hier unbeantwortet.

Wie ist es bei euch? Ziehen eure Partner lallend durch die Straßen, um euch spät in der Nacht den Badezimmervorleger vollzukotzen? Müssen eure Kinder dann morgens superleise durchs Haus schleichen, um das Oberhaupt, welches stöhnend und vom Kater gequält im Bett liegt, nicht zu wecken? Rächt euch und filmt ihn wenn er heimkommt, sich bekotzt und schwankend die Möbel umwirft, weil er die Kurve nicht kriegt. Und wenn er anfängt zu zanken, nutzt die Videoaufnahme für einen geselligen Familientag mit den Kindern - er wird am nächsten Vatertag überlegen, ob er nicht doch lieber mit der Familie einen Ausflug unternimmt :-).



Es ist fast zum Fremdschämen, wenn man ahnungslos durch die Straßen läuft und ein Rudel besoffener Pseudo-Väter neckische Lieder lallt. Wenn diese Menschen unseren Kindern ein Vorbild sein sollen, dann frage ich mich, was sie daraus lernen sollen. Dass es wichtig ist, schmutzige Liedtexte zu kennen? Dass es cool ist, auf die Straße zu rotzen? Dass es genial ist, wieviele leere Flaschen, die bei jedem Meter aneinanderknallen, in einen Bollerwagen passen? Pädagogisch wertvoll, oder? Zum Ehren gehört Respekt und ich bin mir absolut unsicher, ob man bei Kindern Respekt erzielt, wenn man als Erwachsener kaum mehr in der Lage ist, die eigenen Klamotten auszuziehen, um komatös ins Bett zu fallen, aber o.k, jeder wie er will :-).

Ich brauche nicht unbedingt einen Feiertag, wenn ich mit Freunden losziehen möchte...oder muss ich schon jetzt überlegen, wo ich einen Bollerwagen herbekomme, denn schließlich ist am 12. Mai Muttertag...

Da sind wir wieder bei den Unterschieden! Muttertage laufen nämlich ganz anders ab, zumindest bei den meisten. Es flattern Gutscheine auf den leicht geschmückten Frühstückstisch, auf denen in krakeliger Handschrift steht: "Gutschein für 3x spülen" oder "Gutschein für einen Tag tolles Benehmen" usw. usw., nein keine Angst, die werden nicht eingelöst und es erscheint mir, als wenn diese lieb gemeinten Gutscheine sich über Nacht auflösen und an Bedeutung verlieren. Ich überlege gerade, jetzt, wo meine Großen schon ausgezogen sind, ob ich die nicht wieder rauskrame und um Einlösung bitte *sfg*. 

Der Rest des Tages verläuft dann meist sehr harmonisch für die Mutter. Es folgen Blümchen, meist selbstgepflückt, ein bestelltes Essen oder ein selbst gekochtes und die Aufforderung, sich mal auszuruhen, doch leider steht auch hinter dieser Aufforderung nichts Gutes für Mütter. Denn meist sieht die Küche nach der Zubereitung der Speisen aus wie ein Schlachtfeld und MUTTER darf am nächsten Tag doppelte Arbeit einplanen - denn schließlich bedeutet die Aufforderung zum Ausruhen nicht, dass jemand anderes die Arbeit übernimmt. 


Naja, wie auch immer...wir sind halt auch was ganz Besonderes, nicht wahr? :-) 
Und so sehr wir auch fluchen - wir lieben unsere chaotischen Familien...außerdem hätten wir sonst auch nix zu lästern, gelle?

Euch allen einen entspannen Vatertag...und vergesst nicht, die Webcam in Position zu bringen, wenn es wieder heißt...."SCHATZ...ich bin wieder zu Hause - hicks"...   

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