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Montag, 13. Mai 2013

Computer und Internet - Fluch oder Segen?

So, der Muttertag liegt hinter mir, der Spülberg vor mir - ich bin froh, dass ich mich nicht immer wieder umstellen muss, weil manche Dinge sich einfach nicht ändern. Dafür hat sich im Laufe der letzten Jahre doch so einiges geändert und ich bin dankbar, dass ich den Anschluss nicht vollends verloren habe, ist schon erschreckend genug, wenn Musik im Radio läuft, die ich aus den 80ern kenne und meine Kids sagen..."boah, schon wieder nur die asbach-uralten Schinken"!

Es ist immer wieder erstaunlich, dass man sich ganz genau an den ersten Knutscher erinnert, vielleicht sogar noch daran, welches mega geniale Outfit man an dem Tag an hatte, aber im Geschäft steht wie ne Demenzkranke, zum zigsten Mal durch die Gänge rast und schlicht und ergreifend vergessen hat, was man eine Stunde zuvor auf einen Merkzettel geschrieben hat. Der liegt natürlich einstaubend in irgendeiner Ecke, an die man sich auch nicht mehr erinnern kann.

Hilfe - werde ich doch alt? Manchmal denke ich, dass meine Vergesslichkeit nichts mit meinem Alter zu tun hat, sondern vielmehr mit der Tatsache, dass ich den Dingen in meinem Leben bestimmte Prioritäten zugeordnet habe oder einfach zu ignorant bin, mir Details oder Nebensächlichkeiten im Unterbewusstsein zu speichern. Wie auch immer, es könnte auch daran liegen, dass ich von Natur aus ein sehr chaotischer Mensch bin, der sich auch nicht wirklich drüber wundert, wenn Löffel oder benutzte Tassen im Kühlschrank stehen, während die Dosenmilch auf den Abwasch wartet. So bin ich halt und wer damit nicht klarkommt, sollte überlegen, ob er wirklich den Kontakt zu mir halten möchte g*, weil....wie gesagt...ignorant! Ich ignoriere auch gut gemeinte Ratschläge, da ich es gewohnt bin, mein Hirn bis an seine Grenzen zu beanspruchen und mir nicht die Gedanken anderer Menschen anzueignen. 


 Ich frage mich gerade, wie die Menschen unserer Gesellschaft heute jemandem mitteilen, dass sie ihn mögen, wenn er nicht bei Facebook registriert ist????! Bei Facebook wird einfach alles "geliked". 
 Ich habe den Selbstversuch gestartet und einfach ein oder zwei Ausrufezeichen gemacht und gepostet (Übersetzung: POSTEN - irgendeinen Schwachsinn auf der eigenen Pinwand oder der deiner Freunde tippen und senden g*). Was soll ich euch sagen? Die Kommentare meiner "Stalker" gingen ins Unermessliche und die "Likes"
 (Übersetzung: so ein dicker fetter Daumen, der nach oben zeigt und den anderen verdeutlicht, dass du (was auch immer) magst) waren auch nicht ohne! Hmmm, ist das nicht irgendwie erschreckend, wie leicht man heutzutage die Menschen vom Hocker hauen kann?

Täglich irgendwelche kopierten Weisheiten, randvoll gespickt mit Rechtschreibfehlern, die natürlich gerne von Unwissenden übernommen werden. Und wieder kann ich es nicht einfach so stehenlassen und frage mich, ob nicht vielleicht eine Pisa-Studie dahinter steht, die belegen soll, dass der Bildungsstand des durchschnittlichen Bewohners weit unter dem einer Scheibe Toastbrot liegt?!

Für Stubenhocker ist das Internet natürlich das absolute MUST HAVE (Übersetzung: muss man haben!). Sonnenschein, Regen, Hagel, Sturm - ganz egal...der echte Cyberjunkie surft bei Wind und Wetter und ist immer bestens über das Geschehen außerhalb seiner heiligen 4 Wände informiert. Schließlich gibt es Newsticker (Übersetzung: so ein dämlicher Balken im unteren Bereich der Webseite, wo all das grausige Zeugs drinsteht, was so aktuell an dir vorbeizieht). Leider ist diese Spezies besonders gefährdet, wenn sie das Fenster öffnet oder die Rolladen hochzieht. Zum einen kann die Sonne einen Schock auslösen und zum anderen kann das Tageslicht zu Sehschäden führen und außerdem sorgt der frische Sauerstoff eventuell zu körperlichen Unverträglichkeiten. Aber ansonsten läuft der Alltag wie geschmiert. Lebensmittel können online geordert werden, die Bankgeschäfte laufen ebenso online, Menschen trifft man bei Facebook und wozu Bücher, wenn es doch eBooks zu lesen gibt. 



Wer diese Lebensform wirklich erreichen möchte, sollte über ein funktionierendes eMail-Programm verfügen oder einen Account bei Facebook & Co. einrichten, ansonsten sieht das schlecht aus. Der Cyberjunkie kann nur durch einen kompletten Internetausfall aus seiner derzeitigen Lebensform herausgerissen werden, was jedoch schrittweise geschehen muss, da sonst er selbst oder aber sein Umfeld stark gefährdet ist :-).

Ich frage mich, wie ich nur die langen Jahre ohne das WWW überleben konnte? Woher nahm ich nur meine Antworten, wenn ich Fragen hatte? Heute wird alles gegoogelt (GOOGLE - die Suchmaschine im Internet, die weiß alles, selbst Sachen, die du nicht wissen möchtest)! Heute sprechen Familien kaum noch miteinander, weil die Probleme der Kids werden bei Facebook über die öffentliche Pinwand gelöst, Liebeskummer landet im entsprechenden Forum und für den Fall eines Schadens, ordert man einen Online-Rechtsberater. Tja, das Leben im Wandel. Ich weiß nicht, was besser oder schlechter ist, ich selbst nutze das I-Net auch täglich und vermutlich gehöre ich zur oben benannten Spezies, aber dennoch spreche ich mit meinen Kindern und lese tatsächlich sogar noch Bücher mit Seiten, die ich umblättern muss. 
 
Und wenn meine Kinder nicht erreichbar sind, schreibe ich sie über Facebook an oder lese ihre Pinwände, dann erfahre ich wenigstens, wo sie gerade unterwegs sind, wer dabei ist oder war und ob ich mich für die beiden schämen muss g*! 

Immerhin habe ich ja noch meinen Jüngsten zuhause, der wiederum nicht unbedingt mit mir spricht, weil das stört ihn zu sehr, wenn er seine Online-Spiele zockt *sfg*. 

Aber ich habe ja gottlob die Möglichkeit, den Stecker zu ziehen....
und genau das sollten viele Menschen viel öfter einmal tun...
den Stecker ziehen, um den normalen Umgang mit Menschen nicht zu verlernen und irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, wo sie wieder spüren, wie gut eine echte Umarmung tut, statt ein *umärmeldich* im i-Net.

Ich sage für heute mal...macht euch eure Gedanken und zieht das heraus, was für euch wichtig ist..

bis bald  

2 Kommentare:

  1. Genauso läuft's. Du hattest den Vorteil, auch mal ohne Internet zu leben, daher kannst du besser unterschieden, welche Vorteile es hat, und was davon einfach nur Schaumschlägerei ist.

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  2. Naja, ich denke mal beide Generationen haben ihre Vor- und auch Nachteile, aber es bleibt leider eine Tatsache, dass wir Menschen uns vom WWW abhängig machen..mit dem Wissen von Damals und den Möglichkeiten von Heute und dem richtigen Maß könnte unser Leben nahezu perfekt sein :-). Wünsche Dir einen schönen Tag und danke für Deine Meinung

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